VMIS 2.0

VMIS Zentrale in Österreich

Die Zentrale des Verkehrsmanagement- und Informationssystems Version 2 (VMIS2) umfasst die flächendeckende Verkehrsbeeinflussung (rund 800 km) und den Betrieb aller Tunnelanlagen für Österreichs Fernstraßen im Gesamtnetz von 2.183 km.

Der Auftrag wurde durch das Konsortium EBP AG (Schweiz) – Heusch/Boesefeldt GmbH – evon GmbH (Österreich) realisiert.

Heusch/Boesefeldt war dabei verantwortlich für die Entwicklung der Software des Kernsystems der Verkehrsrechnerzentrale und der regionalen Verkehrsmanagementzentralen und die Anbindung der TLS-Außenanlagen. Die Umsetzung der Steuerungslogik erfolgte nach MARZ 2018. Daneben entwickelte Heusch/Boesefeldt das Experten-GUI zur Verwaltung der sich entwickelnden Versionen von Stammdaten und Geodaten.

Das neue Kernsystem besteht analog zu seinem Vorgängersystem VMIS1 aus mehreren regionalen Verkehrsmanagementzentralen sowie einer übergeordneten Verkehrsrechnerzentrale.

Wesentliche Bestandteile des Gesamtsystems sind das Operative GUI (OP-GUI) und der Verkehrsingenieursarbeitsplatz (VIA). Das OP-GUI stellt den Operatoren in den Zentralen u.a. Streckenansichten und Netzansichten zur Verfügung. Der VIA bietet den Verkehrstechnikern eine Parametrierungsoberfläche für Auswertungen und Analysen.

Heusch/Boesefeldt realisierte die zentralen Funktionen des Systems mit Stammdatenverwaltung inklusive Konfiguration aller angeschlossenen TLS-Außenanlagen und Integration der digitalen Karte auf Basis der österreichischen Graphen-Integrations-Plattform (GIP). Diese bietet komfortable Versionierungs- und Verwaltungsfunktionen, die über das sogenannte Experten-GUI (Web-GUI) bedienbar sind. Dadurch ist können die Verkehrsingenieure die verschiedenen Versionen in Entwicklungs-, Test-, Integrations- und Produktivumgebungen effizient verwalten.

Grundlage dafür ist die Integration der offiziellen Referenzierung über Streckenkilometrierung und Routenbezeichner auf allen Hauptfahrbahnen und Rampen (Stationierung). Das System enthält hierfür u.a. einen zentralen Geoservice, der die Umrechnung zwischen den verschiedenen Referenzierungen vornimmt, sowie einen Config-Service, der Anlagenkonfigurationen und weitere Stammdaten verwaltet.

Das OP-GUI nutzt die Informationen des Geoservice zusammen mit den vom Config-Service bereitgestellten Konfigurationsdaten für die automatische Erstellung von Streckenansichten und Netzansichten.

Geoservice und Config-Service werden außerdem von den verkehrstechnischen Algorithmen genutzt, um Anlagenkonfiguration und Streckencharakteristiken abzufragen.

Das System sammelt alle verfügbaren Daten und Informationen der angeschlossenen Anlagen und Erfassungssysteme und übermittelt diese an die angeschlossene zentrale Datenhaltung der ASFINAG.

Das Konsortium leistet rund um die Uhr (24/7/365) Service und Instandhaltung und garantiert eine Verfügbarkeit von mindestens 99%.