Verkehrsbeeinflussung auf der A 2

Die Streckenbeeinflussungsanlage auf der BAB A 2 in Niedersachsen deckt die 160 Kilometer von der nordrhein-westfälischen bis zur sachsen-anhaltinischen Landesgrenze ab und ist damit die größte zusammenhängende SBA in Deutschland und wahrscheinlich überhaupt. Je Fahrtrichtung werden rund 100 Anzeigequerschnitte mit zugehörigen Messquerschnitten angesteuert. Die Software zur Steuerung und Bedienung wurde von Heusch/Boesefeldt zuletzt 2017 aktualisiert.

Aufgrund der Historie der Anlage kommen parallel verschiedene TLS-Stände und Übertragungsprotokolle zum Einsatz. Die ältesten Anlagenteile werden über insgesamt fünf TC57-Server nach TLS 92 über reguläre Inselbusse angesteuert, wohingegen die neuesten Anlagenteile nach TLS 2012 über TLSoverIP angesteuert werden. Ebenso werden unterschiedliche Anzeigetechniken (Halogen­lampen/LED-Technik) sowie die Ansteuerung von Freitexteingaben unterstützt.

Inhaltlich erfüllt die Unterzentrale alle Anforderungen des MARZ 99. Darüber hinaus wurden aber auch Erweiterungen in die Steuerung eingebaut, wie das Automatikprogramm 130 und die automatische und zeitversetzte Aufhebung von Streckengeboten. Im Laufe des Jahres 2016 wurde der Verflechtungsbereich zwischen dem AK Hannover-Ost und der AS Lehrte um Prismenwender zur dynamischen Fahrstreifenzuteilung erweitert. Dies ist eine Maßnahme zur Unterstützung des Betriebsdienstes, da hier standardmäßig der Standstreifen zugunsten einer Fahrspur ersetzt wurde. Bei Einsatz des Betriebsdienstes werden diesem notwendige Fahrstreifen freigeräumt.

Die implementierte Lösung basiert auf der Software GeoDyn2® von Heusch/Boesefeldt und ist auf einem Windows-Server realisiert. Zur Erhöhung der Verfügbarkeit, auch im Hinblick auf Blindbetriebsphasen bei Konfigurationserweiterungen, ist das Gesamtsystem der A 2 redundant ausgelegt und wird im Regelfall als Hot-Swap-Stand-by-System betrieben.