Verkehrszentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW)

Verkehrsbeeinflussung mit 20 Unterzentralen in NRW

 

Die Verkehrsmanagementaufgaben des Landes Nordrhein-Westfalen werden von der Verkehrszentrale NRW in Leverkusen wahrgenommen. Zur Steuerung der straßenseitigen Erfassungs- und Anzeigegeräte ist dort die Verkehrsrechnerzentrale (VRZ) seit den 1970er Jahren in Betrieb. Seit April 2013 übernimmt die Verkehrszentrale NRW die Aufgaben der ursprünglich zwei Verkehrsrechnerzentralen Rheinland (Leverkusen) und Recklinghausen (Westfalen). Insgesamt acht Arbeitsplätze der integrierten Zentrale sichern seit 2021 die Rund-um-die-Uhr-Überwachung und -Betreuung der verkehrstelemati­schen Anlagen in Nordrhein-Westfalen.

In der VZ NRW laufen die Informationen aus 21 Unterzentralen zusam­men. Die zentrale Sammelstelle für alle Verkehrsdaten fungiert umgekehrt auch als Quelle für Massendaten (intervallbezogene Verkehrsdaten), Einzeldaten, Achslastdaten und Stundenwerte. Letztere werden jeweils für ausgewählte Querschnitte für die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) aufbereitet.

Die Unterzentralen steuern insgesamt 36 richtungsbezogene Streckenbeeinflussungsanlagen zur Harmonisierung des Verkehrs und zur Stauwarnung. Netzbeeinflussungsanlagen, zum Teil mit Wechselwegweisern in Prismentechnologie im Automatikbetrieb oder als dWiSta zur Umleitung von Verkehrsströmen, Knoten­beeinflussungsanlagen für einzelne Autobahnkreuze, Zuflussrege­lungsanlagen zur Dosierung des Zuflusses an Anschlussstellen und Stauwarnanlagen bei räumlich begrenzten Abschnitten werden zur Steuerung und Information eingesetzt.

Alle erfassten Verkehrsdaten werden parallel genutzt, um für erkannte meldungswürdige Situationen Verkehrsmeldungen zu erzeugen, die über den Rundfunk und den RDS/TMC-Kanal ausgestrahlt werden.

Eine grafische Benutzeroberfläche erlaubt den Zugriff auf alle Anlagen und alle Daten, um den Betrieb der Verkehrsleitzentrale zu gewähr­leisten. Es ist möglich, von allen Stellen im Rechnerverbund aus Verkehrszentralen und Unterzentralen den Zugriff auf alle Daten und verkehrstechnische Anlagen zu bekommen. Organisatorische und rechtliche Einschränkungen und Zuordnungen werden über ein Benutzerkonzept garantiert.

In der Verkehrszentrale werden acht parallele Arbeitsplätze betrieben. Alle anfallenden Daten werden plattformunabhängig für den langfristigen Zugriff gespeichert. Zur Unterstützung der betrieblichen Aufgaben können die erfassten und langzeitgespeicherten Daten nach verkehrstechnischen Kriterien ausgewertet werden. Zurückliegende Maßnah­men sind durch die Auswertungen und Protokolle jederzeit nachvollziehbar. Dies ermöglicht die ständige Optimierung des Verkehrsmanagements.

Im Rahmen der Erneuerung der Tunnelausstattungen erfolgen zunehmend Anbindungen von Tunnelzentralen an das Unter­zentrale-/VRZ-System.