STEUERUNG - LOKALE BEEINFLUSSUNGSMASSNAHME

Gezielt steuern: Vermeidung von Staus und Unfällen

Zur lokalen Verbesserung des Verkehrsflusses nutzen unsere Systeme verschiedenste Verfahren, die Sensordaten für Verkehr und Umwelt auswerten und so Steuerungsmaßnahmen errechnen, die automatisch umgesetzt werden können. Eine Steuerung wird dabei direkt durch Anzeige verbindlicher Gebote oder indirekt durch Warnhinweise und Informationen erreicht.

Neben der automatischen Regelung können die Systeme auch semiautomatisch betrieben werden, das heißt es erfolgt eine Rückfrage beim Operator, der letztendlich die Entscheidung zur Durchführung trifft.

Zur Streckenbeeinflussung stehen unter anderem die folgenden Mechanismen zur Verfügung:

  • Geschwindigkeitsharmonisierung auf Basis der Verkehrsbelastung
  • Lkw-Überholverbot, gegebenenfalls mit Geschwindigkeitsreduktion, anhand des Lkw-Anteils und der Verkehrsbelastung, sowie bei starken Geschwindigkeitsdifferenzen
  • Nässewarnung mit Geschwindigkeitsreduktion
  • Stauwarnung mit Geschwindigkeitstrichter

Diese Anzeigen können auch sofort mit C2X-Technologie ins Fahrzeug übertragen werden. Hier ist dann nicht nur die Information des letzten Schilds verfügbar, sondern die komplette Strecke. Das damit ermöglichte vorausschauende Fahren bietet zusätzliches Potenzial für mehr Sicherheit und geringeren Verbrauch und damit weniger EWmission.

Die Zuflussregelung kann bei hoch belasteten Autobahnen zum Einsatz kommen. Sie verringert den negativen Einfluss auf die Hauptfahrbahn durch Regelung des zufahrenden Verkehrs an Auffahrten. Über Lichtsignalanlagen wird Fahrzeugen nur einzeln oder in kleinen Gruppen die Zufahrt gestattet, sodass einfahrende Pulks vermieden werden.

In Streckenbereichen mit temporär, sehr hohem Verkehrsaufkommen sind die oben genannten Maßnahmen gegebenenfalls nicht ausreichend, um Verkehrsstörungen zu Stoßzeiten zu vermeiden. Die temporäre Seitenstreifenfreigabe ist in diesem Fall ein Weg, teure Ausbaumaßnahmen zu umgehen und der temporären Nachfrage gerecht zu werden. In Abhängigkeit von der Verkehrsbelastung wird über dynamische Anzeigen der Seitenstreifen entweder gesperrt oder für den Verkehr freigegeben. Durch Videoüberwachung wird sichergestellt, dass der Seitenstreifen frei von Hindernissen, wie zum Beispiel Pannenfahrzeugen, ist.

Verkehrsstörungen treten häufig infolge von zu geringen Kapazitäten in Knoten auf und sind zudem stark situationsabhängig. Über das Verfahren zur Knotenpunktbeeinflussung können in Abhängigkeit von der Nachfrage dynamisch Fahrstreifen der jeweils stärker belasteten Fahrbeziehung im Knoten zugeteilt werden. Als weitere Maßnahme kann der sogen. Temposplit geschaltet werden, der durch fahrstreifenspezifische Geschwindigkeitsreduktionen eine Harmonisierung des Zusammenflusses der Verkehrsströme erreicht.

Alle Steuerungsmaßnahmen können über die komfortable grafische Bedienoberfläche auch manuell ausgelöst werden. Schaltungen von Maßnahmen (Baustellen, Unfall, ...) können dabei beliebig vordefiniert, gespeichert und abgerufen werden.